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Digitales Know-How

Intelligenz Outsourcing: Macht uns Künstliche Intelligenz wirklich dümmer?

Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Einfluss auf unser tägliches Leben gewonnen. Von virtuellen Assistenten über Navigationssysteme bis hin zu intelligenten Empfehlungssystemen – KI-Technologien sind allgegenwärtig und erleichtern uns in vielen Bereichen das Leben. Doch während wir zunehmend auf diese Technologien vertrauen, stellt sich die Frage: Macht uns die künstliche Intelligenz auf lange Sicht tatsächlich dümmer? Wie beeinflusst KI unsere Problemlösungsfähigkeiten, unser Gedächtnis und unser kritisches Denken?

Künstliche Intelligenz und der Verlust von Problemlösungsfähigkeiten

Eine der grössten Bedenken im Zusammenhang mit der Nutzung von KI ist der potenzielle Verlust unserer eigenen Problemlösungsfähigkeiten. Eine Studie der University of Waterloo zeigte, dass Menschen, die regelmässig GPS-Navigationssysteme nutzen, im Vergleich zu anderen schlechtere räumliche Orientierungsfähigkeiten entwickeln. Was bedeutet das für andere kognitive Fähigkeiten? Wenn wir uns zunehmend auf KI-gestützte Lösungen verlassen, besteht die Gefahr, dass wir verlernen, wie wir Probleme eigenständig angehen.

Besonders KI-Assistenten wie ChatGPT oder Siri bieten sofortige Antworten auf nahezu jede Frage. Diese Bequemlichkeit könnte dazu führen, dass wir uns seltener mit komplexen Problemen auseinandersetzen und somit weniger trainieren, eigenständig Lösungen zu finden. Dadurch könnte langfristig ein Rückgang der Problemlösungskompetenzen eintreten, was vor allem bei jüngeren Generationen mit Sorge betrachtet wird. Künstliche Intelligenz könnte also, wenn sie falsch eingesetzt wird, dazu führen, dass unser geistiges Fitnessprogramm vernachlässigt wird.

Verlust von Grundfertigkeiten durch Künstliche Intelligenz

Neben der Problemlösungsfähigkeit stellt sich auch die Frage, wie künstliche Intelligenz andere grundlegende Fertigkeiten beeinflusst. In Bildungseinrichtungen wird zunehmend der Einsatz von KI-basierten Tools wie Taschenrechnern und Mathematikprogrammen diskutiert. Diese Technologien helfen Schülern zwar, komplexe mathematische Probleme schneller zu lösen, doch sie laufen Gefahr, das grundlegende Verständnis für mathematische Konzepte zu untergraben. Es gibt bereits Berichte, dass viele Schüler Schwierigkeiten haben, einfache mathematische Operationen ohne technische Unterstützung durchzuführen.

Ähnliches gilt für das Schreiben. Rechtschreibkorrekturen und KI-gestützte Textgeneratoren, wie sie in gängigen Textverarbeitungsprogrammen integriert sind, nehmen uns viel Arbeit ab – manchmal zu viel. Experten befürchten, dass die Schreibfähigkeiten und die Fähigkeit zur präzisen Formulierung von Gedanken aufgrund der Abhängigkeit von diesen Hilfsmitteln zunehmend verloren gehen. Künstliche Intelligenz könnte hier also ungewollt die Fähigkeiten beeinträchtigen, die wir in einer nicht-digitalen Welt als essenziell betrachten.

Abnahme der Aufmerksamkeitsspanne und oberflächliches Wissen

Ein weiteres alarmierendes Zeichen ist die sinkende Aufmerksamkeitsspanne. Eine Studie von Microsoft aus dem Jahr 2015 ergab, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne von Menschen von 12 Sekunden im Jahr 2000 auf 8 Sekunden im Jahr 2015 gesunken ist. Dies wird teilweise auf die zunehmende Digitalisierung und die ständige Verfügbarkeit von Informationen zurückgeführt. Doch was bedeutet dies im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz?

Die Fähigkeit, jederzeit auf Informationen zugreifen zu können, kann dazu führen, dass wir Informationen weniger tief verarbeiten. Wir konsumieren Inhalte schneller, oft oberflächlich, ohne uns wirklich intensiv damit auseinanderzusetzen. Dies könnte langfristig die Tiefe unseres Wissens und unser kritisches Denkvermögen beeinträchtigen. KI-gestützte Informationsquellen, die uns durch intelligente Algorithmen genau das präsentieren, was wir sehen wollen, könnten diese Entwicklung noch beschleunigen. So entsteht eine Filterblase, in der uns nur noch Inhalte angezeigt werden, die unseren bisherigen Überzeugungen entsprechen, was die Fähigkeit zur kritischen Reflexion und Bewertung fremder Meinungen schwächt.

Künstliche Intelligenz und der „Google-Effekt“

Ein weiteres Phänomen, das in der Forschung diskutiert wird, ist der sogenannte „Google-Effekt“. Dieser Begriff beschreibt die Tendenz, sich weniger Informationen zu merken, wenn man weiss, dass man diese jederzeit online abrufen kann. Das menschliche Gehirn „outsourct“ also bestimmte Gedächtnisaufgaben an digitale Systeme. Künstliche Intelligenz könnte diesen Effekt noch verstärken, indem sie uns nicht nur Antworten, sondern auch Analysen und Zusammenfassungen liefert. Das kann bequem sein, führt aber zu einem weiteren Verlust kognitiver Fähigkeiten.

Ein extremes Beispiel wäre das allgegenwärtige Smartphone. Wenn wir ständig auf KI-gestützte Technologien zugreifen können, um einfache Informationen oder Lösungen zu erhalten, verlernen wir möglicherweise, uns diese selbst zu erarbeiten oder sie im Gedächtnis zu behalten. Unser „digitales Gedächtnis“ ersetzt damit schrittweise unser natürliches Gedächtnis, was in kritischen Situationen, in denen Technologie nicht zur Verfügung steht, zu Problemen führen könnte.

Die Zukunft der Künstlichen Intelligenz und der menschlichen Intelligenz

Es wäre jedoch verfrüht, künstliche Intelligenz ausschliesslich als Gefahr für unsere kognitiven Fähigkeiten zu betrachten. Vielmehr ist es eine Frage des Umgangs mit dieser Technologie. Wenn wir lernen, sie bewusst und verantwortungsvoll zu nutzen, können wir die negativen Effekte minimieren und die Vorteile maximieren. KI kann uns bei der Analyse grosser Datenmengen unterstützen, uns helfen, neue Lösungen zu finden, oder uns dabei unterstützen, Zeit für kreative und strategische Aufgaben freizumachen.

Letztlich liegt die Verantwortung bei uns. Wir müssen dafür sorgen, dass künstliche Intelligenz nicht zur Krücke wird, die unsere Fähigkeiten verkümmern lässt, sondern ein Werkzeug bleibt, das uns in unserer geistigen Weiterentwicklung unterstützt. Es ist an uns, ein Gleichgewicht zu finden – zwischen der Nutzung technologischer Hilfsmittel und der Erhaltung unserer eigenen kognitiven Fähigkeiten. Denn die Zukunft der menschlichen Intelligenz hängt nicht nur von den Fortschritten der KI ab, sondern auch von unserer Fähigkeit, sie sinnvoll zu integrieren.

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Shirin Azrak

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