„Die Winterthurer Firma Sulzer streicht per sofort das Homeoffice“ – Diesen und ähnliche Sätze konnte man vor wenigen Wochen in jeder Schweizer Zeitung lesen. Im Mai dieses Jahres passierte dasselbe bei der Firma Schindler in Ebikon LU. Alle Schweizer Mitarbeiter hatten nur zwei Tage Zeit, sich darauf vorzubereiten. Andere Unternehmen wie SAP und Swisscom gehen einen weniger drastischen Weg und führen Anfang 2024 verpflichtende Büro-Tage ein, allerdings nur zwei bis drei Tage pro Woche. Doch ist die Rückkehr zum Büro wirklich noch zeitgemäss?
Die neue Arbeitsrealität seit der Pandemie
Spätestens seit Corona im Jahr 2020 alles zum Stillstehen gebracht hat, hat sich die Arbeitswelt grundlegend verändert. Remote-Arbeit und Homeoffice sind zur Norm geworden und Studien zeigen klar, dass diese neuen Arbeitsweisen nicht nur möglich, sondern oft sogar produktiver sind. Laut einer Studie der Stanford University erhöhte sich die Produktivität von Remote-Mitarbeitern um 13,5 % gegenüber denen, die im Büro arbeiteten (Sperton). Zudem haben McKinsey-Studien festgestellt, dass 87 % der Arbeitnehmer die Möglichkeit, flexibel zu arbeiten, ergreifen, wenn sie angeboten wird (McKinsey & Company).
Vorteile von Remote-Arbeit
Die Vorteile des Homeoffice sind inzwischen durch viele Studien belegt. Dazu gehören:
- Produktivitätssteigerung: Wie bereits oben erwähnt, zeigen Studien von Stanford und anderen Instituten, dass Remote-Arbeiten zu höheren Leistungswerten führt (Sperton).
- Bessere Work-Life-Balance: Laut dem „State of Remote Work 2023“-Bericht von Buffer geben 93 % der Remote-Mitarbeiter an, dass sie durch Homeoffice eine gesündere Trennung zwischen Arbeit und Privatleben erreichen. (Buffer).
- Breitere Talentbasis: Remote-Arbeit erlaubt es Unternehmen, auf internationale Talente zuzugreifen und den Fachkräftemangel zu überwinden. (Sperton).
- Kosteneinsparungen: Weniger Bürofläche und geringere Nebenkosten machen Remote-Arbeit auch für Unternehmen finanziell attraktiv.
In der Agentur setzen wir weiterhin auf die Flexibilität des Remote Arbeiten. Wir glauben fest daran, dass modernes Arbeiten nicht zwangsläufig an einen festen Ort gebunden sein muss. Zwar gibt es ein Büro für Meetings und gemeinsame Arbeitsphase, doch die Entscheidung, ob und wann man dort arbeitet, liegt bei den Mitarbeiter:innen. Diese Freiheit ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur – und sie funktioniert.
„Die Flexibilität des Homeoffice ist für uns in der Agentur ein entscheidender Erfolgsfaktor. Sie ermöglicht eine gesteigerte Produktivität und eine gesunde Work-Life-Balance, ohne die Qualität der Zusammenarbeit zu beeinträchtigen. In unserem Modell funktioniert dies hervorragend, da es Eigenverantwortung und Kreativität fördert. Unternehmen, die sich für die Abschaffung dieser Arbeitsweise entscheiden, riskieren, die Motivation ihrer Mitarbeiter zu untergraben und die Vorteile moderner, flexibler Arbeitsstrukturen nicht vollständig auszuschöpfen.“ – Shirin
Was spricht dagegen, auch mal mit so einer Aussicht zu arbeiten?
Rückschritt statt Fortschritt?
Trotz dieser Vorteile kehren einige Unternehmen 2024 zum traditionellen Büroalltag zurück. Warum? Einige Führungskräfte haben Bedenken bezüglich der Kontrolle über ihre Teams oder befürchten, dass Innovation und Teamdynamik leiden, wenn Mitarbeitende nicht physisch anwesend sind. Dabei zeigt die Forschung, dass hybride Arbeitsmodelle, die Tage im Büro und Zuhause kombinieren, diese Bedenken entkräften können. Ein Stanford-Experiment mit über 1.600 Mitarbeitenden ergab, dass hybride Modelle keine negative Auswirkungen auf Innovation oder Karrierechancen hatten(Studie).
Statt das Homeoffice kategorisch abzulehnen, sollten Unternehmen lieber an hybriden Modellen arbeiten, die die Vorteile beider Welten kombinieren. Ein flexibles Modell, bei dem Mitarbeiter:innen sowohl von zu Hause als auch im Büro arbeiten können, schafft die perfekte Balance zwischen Autonomie und persönlichem Austausch.
Auch könnte man sich überlegen “Was können wir dafür tun, damit die Leute von sich aus gerne ab und zu ins Office kommen? Damit meinen wir jetzt keinen wöchentlichen Obstkorb, sondern echte Benefits für die Mitarbeiter:innen! Anstatt diese mit Zwang ins Office zurückzuholen, was schlussendlich nur zu einer schlechten Arbeitsatmosphäre führt – Worst Case verlierst du als Unternehmen exzellente Mitarbeiter:innen nur aus diesem einen Grund.
Die Zukunft der Arbeit ist flexibel
Bei uns in der Agentur bleibt das Homeoffice ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Unser hybrides Modell erlaubt es den Mitarbeiter:innen, von überall zu arbeiten, und bietet gleichzeitig das Büro als Raum für persönlichen Austausch. Dieser Ansatz ist nicht nur zukunftsweisend, sondern auch arbeitnehmerfreundlich.
Letztlich geht es darum, den Mitarbeiter:innen die Freiheit zu geben, ihre Arbeit bestmöglich zu gestalten. Unternehmen, die diese Flexibilität einschränken, riskieren nicht nur die Produktivität, sondern auch die Zufriedenheit ihrer Belegschaft zu gefährden.
„Als Mama schätze ich die Vorteile des Homeoffice sehr, da ich flexibel auf familiäre Bedürfnisse reagieren kann – sei es ein krankes Kind, schulische Aktivitäten oder ein Zahnarzttermin. Die eingesparte Pendelzeit nutze ich für meine Familie oder meine Arbeit, was zu mehr Balance und Produktivität führt. Durch den regelmässigen virtuellen Austausch mit meinen Kolleginnen bleibt das Teamgefühl stark, und unsere Zusammenarbeit ist effizient. Mein persönlicher Arbeitsplatz zu Hause erlaubt es mir, meine Aufgaben zu strukturieren und nach meinen Bedürfnissen zu gestalten. Homeoffice ist so eine Bereicherung, die Zufriedenheit und Effizienz langfristig steigert.“ – Lara
Was ist deine Meinung dazu? Würdest du kündigen, wenn du auf einmal kein Homeoffice mehr machen dürftest?